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Kommentar

Friedrich Ludwig, Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin] (* 13. Juni 1778 in Ludwigslust; † 29. November 1819 ebenda) war ein Mitglied aus dem Hause Mecklenburg, ab 1785 Erbprinz, ab 1815 Erbgroßherzog des Landesteils Mecklenburg-Schwerin.

Sophie Luise

  Erbprinz Friedrich Ludwig von Mecklenburg-Schwerin

François Gérard, 1807, 66 × 54 cm; Schloss Ludwigslust © Schloss Ludwigslust Staatliches Museum Schwerin / Foto: Elke Walford

Friedrich Ludwig entstammte der Linie Mecklenburg-Schwerin des mecklenburgischen Fürstenhauses. Er war der älteste Sohn des Herzogs (späteren Großherzogs) Friedrich Franz I. (1756–1837) und dessen Ehefrau Prinzessin Luise von Sachsen-Gotha (1756–1808). Mit der Thronbesteigung des Vaters wurde Friedrich Ludwig 1785 Erbprinz im Schwerinschen Landesteil von Mecklenburg.

Nach seiner Konfirmation am 30. September 1792 begann der Erbgroßherzog an der Universität in Rostock sein Studium, das bis zum 3. Dezember 1795 andauerte. Es schloss sich in Begleitung seines Gouverneurs eine längere Bildungsreise an. 1797 begann die militärische Ausbildung des Erbprinzen. Seine militärischen Fähigkeiten blieben allerdings zeitlebens beschränkt, während er sich in der Politik und der Diplomatie als talentiert erweisen sollte.

Nach der Inbesitznahme Mecklenburgs durch die Franzosen wurde die herzogliche Familie von Mecklenburg-Schwerin – so auch der Erbprinz – am 22. Dezember 1806 ausgewiesen. Am 8. Januar 1807 verließ die Familie mit dem Gefolge Ludwigslust. Sie fanden für die nächste Zeit im dänisch besetzten Hamburg-Altona eine neue Bleibe. Die Wiedereinsetzung seines Vaters im Juli 1807 beendet den unfreiwilligen Aufenthalt in Altona und ermöglichte schließlich die Rückkehr in die Heimat.

Der Einfluss des Zaren Alexander I. und die konsequent nationale Haltung seines Vaters brachten auf dem Wiener Kongress (vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 tagend) die Rangerhöhung bzw. -angleichung beider (regierender) Herzöge zu Mecklenburg als Großherzog von Mecklenburg. Friedrich Ludwig nahm am Kongress teil.

Am 22. Oktober 1799 heiratete er in Gattschina bei St. Petersburg die russische Großfürstin Helena Pawlowna Romanowa (1784–1803), die zweite Tochter des 1801 ermordeten Zaren Paul und der Prinzessin Sophie Dorothee von Württemberg; sowie die Schwester seines Nachfolgers Alexander I. Aus der Verbindung gingen zwei Kinder hervor:

  • Paul Friedrich (1800–1842), Großherzog von Mecklenburg-Schwerin ⚭ 1822 Prinzessin Alexandrine von Preußen
  • Maria Luise Friederike (1803–1862) ⚭ 1825 Erbprinz und späteren Herzog Georg von Sachsen-Altenburg

Am 1. Juli 1810 heiratete er in Weimar die Prinzessin Karoline Luise (1786–1816), einzige überlebende Tochter des Großherzogs Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach und der Prinzessin Luise von Hessen-Darmstadt. Aus der Verbindung gingen drei Kinder hervor:

  • Albert (1812–1834)
  • Helene Luise Elisabeth (1814–1858) ⚭ 1837 Ferdinand Philippe d’Orléans, duc de Chartres
  • Magnus (1815–1816)

Am 3. April 1818 heiratete er in Homburg die Prinzessin Auguste Friederike (1776–1871), eine Tochter des Landgrafen Friedrich V. von Hessen-Homburg und der Prinzessin Karoline von Hessen-Darmstadt. Die Ehe blieb kinderlos.

Erbprinz Friedrich Ludwig kam nie zur Regierung. Er starb kurz nach Vollendung des 41. Lebensjahres noch vor seinem Vater. Friedrich Ludwig wurde im Helenen-Paulownen-Mausoleum in Ludwigslust, das 1804 bis 1806 nach Plänen von Joseph Ramée errichtet worden war, beigesetzt.
 
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ludwig_zu_Mecklenburg