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G r o ß h e r z o g t u m M e c k l e n b u r g [-Strelitz] |
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Online-Katalog Mecklenburgischer Münzen und Medaillen | ||||
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Mit dem Tod seines Vaters am 6. September 1860 übernahm der inzwischen erblindete Friedrich Wilhelm die Regierungsgeschäfte in Mecklenburg-Strelitz (durch einen alten Fehler der mecklenburgischen Regentenzählung taucht sein Name in der Literatur stets ohne dynastische Zählung auf, während er eigentlich Friedrich Wilhelm II. ist). Seine Regierungszeit war geprägt durch an Geiz grenzende Sparsamkeit bei allen öffentlichen Ausgaben. Notwendige Investitionen in Wirtschaft, Infrastruktur und Bildung unterblieben weitgehend. Darüber stagnierten moderne Entwicklungen oder hielten nur zögerlich Einzug. Diese Politik konnte zwar erreichen, dass über Generationen angehäufte Schuldenberge des Fürstenhauses abgetragen werden konnten. Das Land entwickelte sich jedoch zu einem der rückständigsten deutschen Territorien, in das einer Anekdote zufolge Reichskanzler Otto von Bismarck im Falle des Weltuntergangs fliehen wollte, weil hier die Welt seiner Meinung nach fünfzig Jahre später untergehen würde. Friedrich Wilhelm war als größter Grundbesitzer seines Herrschaftsgebiets in ein System der feudalen landständischen Verfassung Mecklenburgs eingebunden, in dem die beiden Landesherren nur begrenzte Handlungsspielräume hatten. Während seiner Regentschaft wurden beide Landesteile von Mecklenburg Mitglieder des Deutschen Bundes und ab 1871 Glieder des Deutschen Reichs. Bei der Kaiserproklamation in Versailles am 18. Januar 1871 ließ er sich von seinem Sohn Adolf Friedrich vertreten. Die preußenfeindliche Haltung Friedrich Wilhelms führte zu erheblichen politischen Spannungen und Differenzen im jungen Kaiserreich. Zeitweilig wurde auf Reichsebene sogar seine Absetzung als Strelitzer Regent erwogen. Durch das rigide Finanzgebaren wuchs in seiner Regierungszeit das Vermögen des Familienfideikomisses – dem so genannten Blinden Hausschatz, das seinen Sohn und letzten Großherzog von Mecklenburg-Strelitz Adolf Friedrich VI. zu einem der reichsten deutschen Fürsten machte. Anlässlich der Diamantenen Hochzeit Friedrich Wilhelms 1903 wurde jedem Bürger des Großherzogtums aus öffentlichen Kassen 25 Pfennig ausbezahlt. |
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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_II._(Mecklenburg) |
Adolf Friedrich V.
KM 125 Kommentar
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- Kategorie: Großherzog Adolph Friedrich V.