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G r o ß h e r z o g t u m  M e c k l e n b u r g [-Strelitz]

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Kommentar

Adolf Friedrich VI., Großherzog von Mecklenburg [-Strelitz] (* 17. Juni 1882 in Neustrelitz; † 24. Februar 1918 ebenda; vollständiger Name: Adolf Friedrich Georg Ernst Albert Eduard) war von 1914 bis 1918 Großherzog von Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Strelitz.

  Großherzog Adolph Friedrich VI., von Mecklenburg[-Strelitz]

Neue Photografische Gesellschaft Steglitz (1912)

Adolf Friedrich wurde in Neustrelitz als drittes Kind und ältester Sohn des späteren Großherzogs Adolf Friedrich V. und dessen Frau Elisabeth von Anhalt geboren. Seine Taufe wurde am 19. Juli begangen, dem Geburtstag seiner Großmutter Augusta Karoline. Zu diesen Feierlichkeiten traf sich der Hochadel Europas in Neustrelitz. Der junge Adolf Friedrich wurde von 1891 bis 1898 in häuslicher Umgebung von seinem Hauslehrer Carl Horn unterrichtet. Nach seiner häuslichen Erziehung machte er sein Abitur in Dresden am Vitzthumschen Gymnasium und studierte ab 1902 Rechtswissenschaften in München. Durch den Tod seines Großvaters Friedrich Wilhelm und die Thronbesteigung seines Vaters am 30. Mai 1904 wurde Adolf Friedrich Erbgroßherzog von Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Strelitz. In den Jahren von 1908 bis 1911 diente der Erbgroßherzog in Potsdam im 1. Garde-Ulanen-Regiment der Preußischen Armee. Am 30. September 1911 wurde er hier zum Rittmeister befördert und beendete im selben Jahr den aktiven Dienst. Anschließend wurde er dem Regiment à la suite gestellt.

Um der Enge des Elternhauses zu entfliehen, reiste der Erbgroßherzog in den folgenden Jahren bevorzugt nach Großbritannien. Hier nahm er als Repräsentant des Hauses Mecklenburg-Strelitz an zahlreichen Feierlichkeiten des britischen Hochadels teil. 1912 und 1913 verbrachte er auch die Sommermonate auf den britischen Inseln. Seine Großmutter Augusta Karoline weckte durch ihren Einfluss ein lebenslanges Interesse für Großbritannien. Ihr Tod im Dezember 1916 traf den Enkel zutiefst.

Mit dem Tod seines Vaters am 11. Juni 1914 wurde Adolf Friedrich Großherzog. Bereits am 7. Juni 1914 hatte er als Erbgroßherzog vertretungsweise die Regierungsgeschäfte übernommen, während sein Vater sich in Berlin aufhielt, um sich ärztlich behandeln zu lassen. Sieben Wochen später brach der Erste Weltkrieg aus.

Anfänglich im Range eines Obersten diente der Großherzog im Stab der mecklenburgischen 17. Infanterie-Division an der Westfront. Neben den Auszeichnungen mit dem eisernen Kreuz beider Klassen wurde er im Jahr 1917 zum Generalmajor befördert.

Adolf Friedrich VI. galt als einer der reichsten Junggesellen seiner Zeit. Zu seinen Bekanntschaften gehörten die Opernsängerin Mafalda Salvatini und auch Daisy von Pless. Zu beiden pflegte der Großherzog ein freundschaftliches Verhältnis, belegt durch den intensiven Briefwechsel mit beiden.

Die genauen Umstände seines Todes oder Suizids sind bis heute ungeklärt und bleiben Gegenstand von Spekulationen und Verschwörungstheorien.

Der Tod Adolf Friedrichs stürzte das Haus Mecklenburg-Strelitz in eine existenzielle Nachfolgekrise. Schließlich übernahm Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin am 27. Februar 1918 die Regierungsgewalt und fungierte bis zum Ende der Monarchie als Verweser von Mecklenburg-Strelitz.

Quelle:    https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_VI._(Mecklenburg)