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H e r z o g t u m  M e c k l e n b u r g [- Strelitz]

Online-Katalog Mecklenburgischer Münzen und Medaillen

Wissenswertes

 KM109 a  KM 90 Ag 1030a 2
   
Karl Friedrich von Behmen war 1743 von Herzog Adolph Friedrich III. zu Mecklenburg[-Strelitz] als Amtshauptmann im Amt Stargard eingesetzt worden. Seine besonderen Aktivitäten richteten sich auf die Eröffnung eines Münzbetriebes in Stargard, die dann zwei Jahre später von Erfolg gekrönt waren, als er seine Instruktionen und die Bestallung zum Direktor der Mecklenburg-Strelitzer Münzprägung erhielt. Als besondere Auszeichnung für sein Engagement in Fragen der Münzemission dürfte es der Amtshauptmann empfunden haben, dass das Herzogspaar im September 1747 die Stargarder Münzstätte besuchte. Die Ironie des Schicksals wollte es aber, dass Behmen am Tage der Besichtigung, als er sich buchstäblich im Zenit seines Erfolges sah, schwer erkrankte und kurz darauf 47-jährig verstarb.19
Evers21 schreibt : " Die Medaille ist zum Andenken des seel. Amtshauptmanns von Behmen (zu Strelitz) geprägt. Ein Mann, der ausserordentliche Fähigkeiten besaß und Rechtschaffenheit mit dem Wunsche verknüpfte, so viel, als möglich, nützlich zu seyn, Seine Verdienste wurden von seiner gnädigen Herrschaft (dem Herzoge Adolph Friedrich III. zu Mecklenburg-Streliz) erkannt und man vertraute seiner Aufsicht die Aufnahme und Verbesserung der Pachten im Lande und zeigte Zufriedenheit mit seiner Einrichtung. Ob er gleich bei diesem Geschäfte seine Arbeit hatte, blieb ihm dennoch Zeit übrig, mehr zu betreiben, er schlug also vor, das Münzwesen wieder in Gang zu bringen, fand aber fast unüberwindliche Schwierigkeiten, die endlich alle gehoben wurden, da er sich erbot, alles auf sein Risico zu übernehmen. Es glückte ihm nach vieler Mühe, die Münze in Stargard unter seiner Direktion, mit Beihülfe des Münzmeisters Jaster, in Stand zu setzen, daß in den ersten Tagen des Septembers 1747, in Gegenwart der Durchlauchtigsten Herrschaft, das erste Geld mit viel Beifall geprägt ward, er ward aber an eben demselben Tage krank und starb daselbst den 17. Sept. 1747 in seinem 47sten Jahre.
Die Herzoginn (Dorothea Sophia, Herz. Adolph Friedrich III. Gemahlinn) wollte das Andenken eines Mannes ehren, den die Welt zu zeitig verlor. Sie stiftete einen Orden des Andenkens, worin sie die verwittwete Frau von Voß, geborne von Jasmund, ihre Hofdame Louise von Rieben und den geheimen Rath von Brünsing aufnahm.
Es ward ein kleiner Sarg gemacht mit dem Buchstabe B am Kopftheile, solcher in dem Gehölze zu Sponholz (wo der Hof bei dem Tode des Amtshauptmanns der Zeit sich aufhielt) auf einen dazu passenden Altar unter einer Eiche gesetzt und täglich von diesen vier Personen mit frischen Blumen bestreut, Der Buchstab B und die Namen der vier Ordens-Personen wurden in die Eiche geschnitten. Da indeß diese Ceremonie nicht immer dauern konnte, man aber doch das Andenken dieses würdigen Mannes aufbehalten wollte: so ward der Stempel zur Medaille in Hamburg gestochen und solche in Streliz, wohin die Münze sogleich gebracht war, geprägt."