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Online-Katalog Mecklenburgischer Münzen und Medaillen

Wissenswertes


  

Kunzel P552 Avers   

  

  Kunzel P552 Revers

 

Der Probetaler wurde 1694 hergestellt, ob durch Guss oder Prägung ist unklar. Der Herzog war zu diesem Zeitpunkt noch kein regierender Herr und somit auch nicht berechtigt, Münzen mit seinem Bildnis zu prägen oder zu gießen. Kurz darauf wurde daher dem Herzog aus Güstrow die Anweisung erteilt, das selbständige Münzen zu unterlassen. Erst nach dem Hamburger Schiedspruch von 1701 wurde Herzog Adolph Friedrich II. Landesherr des neu entstandenen Herzogtums Mecklenburg-Strelitz. Erste Münzen wurden später mit seinem Konterfei 1703 in Mirow geprägt.

Erstmals wurde der Probetaler von Evers21 erwähnt:  "Dieser ist von Kupfer und übersilbert in des wail. Raths- und Land-Syndicus Pistorius zu Neubrandenburg Auctions Verzeichnisse". Ob er auch in Silber geprägt wurde, war Evers nicht bekannt. Dieser Taler kam später, nach Versteigerung der Großherzoglichen Neustrelitzer Münzsammlung 1934 in das Münzkabinett Schwerin und ging in den Kriegswirren 1945 verloren38

  Einen weiteren Kupferabguss gibt es in der Mecklenburg-Sammlung der Stadt Kopenhagen.108
  Ein dritter Taler in Silber (Neusilber?) befand sich in herzoglichem Besitz und wurde durch Herzogin Marie 1937 ihrem Kammerherrn Carl Egon Horn (Berlin) geschenkt. Nach dessen Tod erwarb ihn der Strelitzer Numismatiker Dr. Hans Fründt. Nach dessen Tod wiederum wurde 1974 durch seine Erben die Münzsammlung in Frankfurt/Main bei der Fa. Dr. Busso Peuss Nachf. versteigert. 18 Jahre später konnte ein Schweriner Sammler den Taler 1993 auf der Auktion der WAG ersteigern. Aus Altersgründen wurde die Mecklenburg Strelitz-Sammlung an einen bekannten Mecklenburg-Sammler verkauft - mit Ausnahme des seltenen Probetalers. Da der bisher letzte Besitzer diese Rarität in einer deutschen Sammlung sehen wollte, schlug er das Angebot eines Schweizer Münzauktionshauses aus und überließ das Stück einem einheimischen Mecklenburg-Sammler.106,108